28. März 2017: Nach innen laufen – ein Buchtipp

Nach innen laufen.
Über die Innenseite des Laufens – mit praktischen Übungen
von Dr. Reinhold Dietrich

Der Welschlauf – DER Marathon in der Südsteiermark – naht. Ob Athleten auch die „Innenseite des Laufens“ interessiert? Mich hat die Lektüre von „Nach innen laufen“ nach einer längeren Laufpause wieder lostraben lassen. Ich genieße seit zwei Wochen mehrmals wöchentlich ein zumindest 30-minütiges „Yoga in den Laufschuhen“.

Die Recherchen zu Laufen in der deutschen Sprache von anlaufen bis zerlaufen sowie die Impulse zu Bewegung und Bewusstsein (zum Beispiel Laufen als eine Möglichkeit ganz zu werden und als eine „Gangart der Kraft“ nach Carlos Castaneda) gefallen mir.

Die praktischen Laufübungen erinnern mich sehr an Yoga und andere Achtsamkeitsübungen: Bodenkontakt, aufrechte Haltung, innerer Rhythmus, Atmung, Wahrnehmung, Selbsterkenntnis, …
Ich experimentiere und übe und entdecke laufend Neues – in mir und um mich, was im Frühling natürlich besonders leicht gelingt! –
• wenn die Fußsohlen zu meinen Augen werden.
• wenn das Spiel mit der Schwerkraft ein die Füße auf die Erde fallen lassen wird und ich mein Kiefer und meine Schultern locker lasse.
• wenn der Lauf ein seelisches Vergrößerungsglas wird und ich noch deutlicher erkenne, wie’s bei mir läuft.
• wenn Laufen ohne Absicht geschieht – außer der Freude am Laufen selbst – und ich so langsam laufe, dass ich am nächsten Tag wieder laufen will, weil’s so schön war.

Reinhold Dietrich erläutert auf ca. 20 Seiten die Wirkungen von Laufen auf Körper und Geist, ohne Studien zu zitieren, aber alles einleuchtend.

Besonders berührt mich das Kapitel „Berglaufen“, das Reinhold Dietrich mit folgenden Zeilen eröffnet:
„These: Das Berg-laufen entwickelt unter anderem das Gefühl für Grenzen, Fülle, Achtung und Mitte, innere Stärke und möglicherweise Weisheit.
Der Berg -, ein Freund, ein Geliebter, ein Lehrer. Wenn ich weit und breit keinen Hügel, keine Anhöhe, keinen Berg sehe, verliere ich die Aussicht auf Aussicht. Die Stille – , die Höhe – , das Licht – , der Wind-, die Klarheit – , der Himmel. Jeder Atemzug führt hinan und tiefer hinab zum Grund, Ur-grund aller Wesen. Der Berg ist ein Tor zur Mitte und es wird immer Berge geben, die unberührt sein werden. Unschuld und Unberührtheit sind die wahren Zeugen vollkommener Präsenz….“

Ich wünsche vergnügliche Lauferlebnisse und viele Entdeckungen auf Bergen, in Tälern, in Städten, an Stränden etc.

Bestellung direkt bei Verlag Dietrich

— Posted on 28. März 2017 at 18:25 by

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