27. Oktober 2017: How to be alone
How to be alone – ein Buch von Sara Maitland.
Warum ist Alleinsein so angesehen und gefürchtet gleichzeitig? Wer die Welt allein umsegelt oder einen Achttausender allein besteigt, wird bewundert. Wer allein lebt und dies genießt wird oft in eine der drei Kategorien eingeteilt: mad, bad oder sad (verrückt, böse oder traurig).
Single-Sein sei unnatürlich, pathologisch, gefährlich, egoistisch, verantwortungslos, sagen manche Menschen (solche, die sich vorm Alleinsein fürchten?). Sara Maitland zeigt die Freuden von Alleinsein auf: tieferes Bewusstsein für sich selbst (und billiger als Therapie meint die Autorin), bewusstere Verbundenheit mit der Natur, bessere Beziehung zu Transzendentem und Spiritualität, mehr Kreativität und Freiheit.
In dem Buch „How to be alone“ findet sich eine kurze Kulturgeschichte zum Wert von Gemeinschaft und von Individualität, Vergleiche mit dem Tierreich und viele Zitate von Menschen, die ihr Alleinsein liebten (z.B. Henry D. Thoreau, Greta Garbo). Am Ende lädt Sara Maitland zu kleinen Übungen ein, die Alleinsein trainieren. Zum Beispiel:
- Schauen Sie Ihrer Angst ins Auge.
- Reisen Sie alleine und machen Sie sonstige Vergnügungen alleine.
- Experimentieren Sie mit Tagträumen.
- Achten Sie bei Ihren Kindern auf ungestörte Zeiten alleine.
- Respektieren Sie Unterschiede in den Bedürfnissen nach Stille und Aktion – bei sich und anderen.
Das war meine Erkenntnis: Wir brauchen alle unterschiedliche Dosis von Alleinsein und Gemeinschaft. Wichtig ist, rauszufinden, was mir wann gut tut und dann mein Leben so zu gestalten, dass ich mit beidem gut versorgt bin: mit Zeit ganz für mich und Zeit in Gemeinschaft. Mich lädt der Herbst zu ruhigem Alleinsein ein mit Lesen, Waldspaziergängen, ausräumen und sortieren etc.
— Posted on 29. Oktober 2017 at 16:53 by Margit Weingast
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