23. Dezember 2016: Wenn Deine Mutter für immer eingeschlafen ist, oder …

.. erwacht ist. – wer weiß es schon? – dann könnte die Lektüre folgender Bücher helfen. Ich habe viel Inspiration und Trost darin gefunden.

Das Unverwundbare. Wege der Heilung in Lebenskrisen. von Lisa Freund

„Wir alle sind immer wieder mit Abschied und Veränderung, mit Vergänglichkeit und Wandel konfrontiert, erfahren schon zu Lebzeiten viele kleine Tode. In krisenhaften Situationen können wir unser Gleichgewicht wahren, wenn wir Zugang zu unseren inneren Kraftquellen, dem Unverwundbaren in uns, finden.“ steht im Klappentext zu lesen.
Auf über 300 Seiten breitet die Autorin Geschichten und persönliche Hospiz-Erfahrung, Übungen und Metaphern zum Loslassen und Kraft finden aus. Sie beginnt bei den antiken Mythen über Leben und Sterben, erläutert abendländische Konzepte von Seele und verbindet viel Theorie zu Spiritualität mit Praxis, die in den Alltag einfließen kann.

Mir gefällt die Metapher im Buch vom Leben als ein Tropfen, der durch Fluss, Strom, Meer und Wolke reist. Immer in neuer Umgebung, immer in veränderter Form, und doch bleibt etwas.
Die Angst, der Schmerz, das Abschiednehmen, … alles was zu Leben und Sterben dazugehört, hat Lisa Freund mit viel Wissen und leicht zu praktizierenden Übungen und Mediationen aufbereitet.

Lisa Freund ist eine sozial engagierte Buddhistin, die in Hospizprojekten tätig ist und Bücher schreibt.

Reif werden zum Tode. Hrg. Elisabeth Kübler-Ross

Die vielleicht bekannteste Forscherin im Feld Tod und Sterben hat in diesem Sammelband verschiedene ExpertInnen zu Wort kommen lassen. Das Leben wird als eine Entdeckungsreise beschrieben, deren Ziel das reif werden zum Tod ist. Viele religiöse Betrachtungen und viele Auffassungen von Tod finden sich darin und helfen, die Perspektive auf Leben und Sterben zu erweitern.
Wir werden eingeladen, „… den Tod nicht zu fürchten. … Vielmehr sollte unsere Sorge dem Leben gelten, – solange wir lebendig sind – um unser inneres Selbst von dem geistigen Tod zu befreien. …“

Dem Tod begegnen und Hoffnung finden. Die emotionale und spirituelle Begleitung Sterbender. Von Christine Longaker

In der tibetisch-buddhistischen Lehre, die Christine Longaker in ihrem Werk mit einbezieht, findet man immer wieder Einladungen, sich auf den Tod vorzubereiten. Das Buch umfasst die vier Aufgaben, die sich aus jahrelanger Erfahrung in der Hospiz-Arbeit der Autorin, als besonders wichtig herauskristallisiert haben – nicht nur für ein gutes Sterben (was immer das ist?!) sondern auch ein sinnerfülltes Leben:
1. Leid verstehen und verwandeln
2. Eine Verbindung herstellen, Beziehungen heilen und loslassen
3. Sich spirituell auf den Tod vorbereiten
4. Sinn im Leben finden

Viele Fallgeschichten und Übungsanleitungen machen das Buch zu einer Fundgrube, um dem tabubeladenen Thema Sterben zu begegnen.

Der Tanz ums Grab. von Nigel Barley

Der Ethnologe zeigt in seiner Sammlung aus verschiedenen Kulturen, welche Mythen, Rituale und Vorschriften zu Sterben und Tod Menschen auf dieser Welt entwickelt haben. Das ist zum Teil sehr unterhaltsam und lässt den Tod nicht nur mit Todesernst begegnen sondern auch mit heiterer Gelassenheit.

Wenn alles zusammenbricht. Hilfestellung für schwierige Zeiten. von Pema Chödrön

Ich habe das Hörbuch geschenkt bekommen und freue mich über die grundlegende Botschaft der buddhistischen Nonne Pema Chödrön, nämlich dass Glück und Zufriedenheit der wahren Natur des Menschen entsprechen und dass wir in schmerzhaften Phasen ganz besonders viel lernen und sich Türen zur Erkenntnis und Gelassenheit öffnen. Wie wir mit Meditation und spirituellen Übungen den Weg gehen können, zeigt sie mit viel Leichtigkeit und auch Humor. Ihre eigene Geschichte hineinverwoben in die Theorien des Buddhismus macht Mut.

— Posted on 22. Dezember 2016 at 16:41 by

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